Bayern: "Dietfurter Staunzn" – Eine Bürgerinitiative für die Umfahrung
Die B 2 gilt als die längste Nord-Südverbindung in Deutschland. Entlang der Trasse von Berlin bis Garmisch-Partenkirchen gibt es seit Jahren entlastende Umfahrungen, aber auch noch hoch frequentierte innerörtliche Streckenführungen. Eine davon findet sich in Dietfurt, einem Stadtteil von Treuchtlingen zwischen Donauwörth und Weissenburg.
Seit über 20 Jahren gibt es Überlegungen zu einer Umgehung, die aber in den Bundesverkehrswegeplänen keinen Niederschlag fand. Erst als sich 2014 die BI „Dietfurter Stauzn“ mit nachhaltigen Aktionen für eine Umfahrung einsetzte, wurde die Umgehung Dietfurt 2016 in den Vordringlichen Bedarf des BVWPl 2030 aufgenommen. In einem bis 2019 dauernden Abstimmungsprozess zu einer realisierbaren Trassenführung gelang es unter Beteiligung zahlreicher Behörden und Verbände sowie der BI, die „Dattelberg-Tunnel Trasse“ als mögliche Vorzugsvariante zu bestimmen. Kernstück der Umfahrung ist ein ca. 900 m langer Tunnel, der dazu beitragen soll, die täglich mehr als 12.000 Kfz und mit einem bis zu 20 %-igen Anteil an Schwerlastverkehr unerträgliche Verkehrsbelastung für Dietfurt nachhaltig zu reduzieren. Auch wenn aktuell das BMDV in einem Schreiben an die BI diese Lösung anerkannt hat, ist planerisch seit 2019 nichts geschehen.
Die BI mit ihrem Sprecher Hubert Stanka hat daher Anfang Juli in einer wirksamen Protestaktion mit teilweiser Sperrung der B2 deutlich gemacht, dass den Worten Taten folgen müssen. Es wird erwartet, dass durch den Freistaat Bayern die notwendigen Finanzmittel für die Planung und ein konkreter Planungsauftrag erteilt wird
Weitere Maßnahmen, die auf das verkehrliche Dilemma in Dietfurt hinweisen, sollen folgen. Die GSV wird, nach Inaugenscheinnahme des täglichen Durchgangsverkehrs mit seinen Gefahren besonders für Kinder und Senioren, diese Aktivitäten nachhaltig unterstützen.
Klaus Wild