Nordverlängerung der A 14 wird weitergebaut

A14Aktueller Sachstand zur A 14 Magdeburg-Wittenberge-Schwerin – Wismar

Vergleich mit dem BUND für alle noch zu bauende Abschnitte der A 14

Die Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg erzielen mit dem Bund für Umwelt und Natur (BUND) endgültige Einigung zum Weiterbau der A14- Nordverlängerung in Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Sie einigten sich auf einen Gesamtvergleich für alle noch zu bauenden Abschnitte der A14.

Der BUND  wird vor dem Bundesverwaltungsgericht einem Vergleich mit den Ländern zustimmen und verzichtet damit auf alle Klagen gegen die Planungen der A 14. Im Gegenzug werden zusätzliche Maßnahmen realisiert, um die mit der A 14 unvermeidbaren Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft weiter zu kompensieren.

Die Gesamtkosten für zusätzliche Maßnahmen, die über das gesetzlich erforderliche  Maß hinausgehen, belaufen sich auf rund 8,6 Millionen Euro Planungs- und Baukosten. 

Eckpunkte des Vergleichs

Rücknahme der laufenden Klagen des BUND gegen die VKE 3.1/3.2a sowie Klageverzicht des BUND für die noch laufenden Planfeststellungsverfahren der VKE 1.1, VKE 1.5 und VKE 2.2

Der Vergleich beinhaltet nachfolgend zusätzlich beschriebenen Maßnahmen:  

Sachsen-Anhalt

Von dem 96,9 km langen Autobahnabschnitt in Sachsen-Anhalt ist die Verkehrseinheit (VKE) 1.2 -AS Wolmirstedt bis AS Colditz- auf rd. 6 km seit Ende Oktober 2014 unter Verkehr.

Für die VKE 1.1 - AS Dahlenwarsleben bis AS Wolmirstedt(1,5 km)-

wird nach erneuter Auslegung geänderter bzw. ergänzter Unterlagen in 2018 nunmehr der Planfeststellungsbeschluss in 2020 erwartet.

Die nördlich anschließende VKE 1.3 -AS Colbitz bis AS Tangerhütte- ist seit August 2017 auf einer Länge von 8,5 km, die folgende VKE 1.4 - AS Tangerhütte bis AS Lüderitz (14,8 km)- ist seit Mitte 2018 im Bau.

Für die VKE 2.1 - AS Stendal-Mitte bis zur AS Osterburg (18,2 km)- liegt seit Mai 2018 bestandskräftiges Baurecht vor. Die bauliche Realisierung des Abschnittes ist an den Abschluss des Baurechtsverfahrens in der VKE 1.5 und die Bestandskraft des dortigen Planfeststellungsbeschlusses gekoppelt. Für die VKE 1.5 - AS Lüderitz bis AS Stendal-Mitte (12,9 km)- wurde die erneute Auslegung geänderter bzw. ergänzter Unterlagen notwendig.

Nunmehr sind durch den Vergleich zusätzliche Maßnahmen für den Arten- und Habitatschutz mit einem Flächenumfang von 60 Hektar sowie für die VKE 2.1 Maßnahmen zur Trassenbegrünung vorgesehen. Für die Gemeinden Mose und Röthenberg und die Siedlung Märsche sind zusätzliche Lärmschutzwände/- wälle vorgesehen und für zusätzliche passive Lärmschutzmaßnahmen in weiteren Ortschaften 150.000 € bereitgestellt.

Für die VKE 2.2 - AS Osterburg bis zur AS Seehausen Nord (16,8 km)- wird der Planfeststellungsbeschluss Mitte 2020 erwartet.

Für die VKE 3.1/ 3.2a –AS Seehausen Nord bis AS Wittenberge (8,8 km)- haben sich der BUND, die Verbandsgemeinde Seehausen und die Hansestadt Seehausen nach dem obigen Vergleich mit dem Land Sachsen-Anhalt geeinigt und werden ihre Klagen zurücknehmen.

Seehausen und die Verbandsgemeinde haben ihre Forderung nach mehr Lärmschutz und Verbesserungen im ländlichen Wegebau sowie zusätzliche Radverbindungen durchgesetzt.

Der BUND und das Land Sachsen-Anhalt einigten sich auf einen Kompromiss hinsichtlich zusätzlicher Retentionsflächen und Schaffung von Auenslebensräumen für den Arten- und Habitatschutz mit einem Flächenumfang von etwa 125 Hektar, Trassenbegrünungen und Lärmschutzbauten.

Brandenburg

Für die nördlich anschließende VKE 3.2b - Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Brandenburg bis AS Wittenberge (2,0 km)- liegt seit Mitte Dezember 2017 der Planfeststellungsbeschluss vor, jedoch wurde dieser bisher ebenfalls beklagt.

Aufgrund des Vergleiches des BUND und der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Oktober 2019, der zusätzliche Natur- und Lärmschutzmaßnahmen beinhaltet, wird in 2020 mit der Verlegung der B 189 über die Elbe sowie eines FFH- Gebietes begonnen, um in den nun freien Trassenkorridor für die A 14 mit dem Bau der Autobahnbrücke über die Elbe in 2020/2021 zu beginnen.

Für die VKE 4 - AS Wittenberge bis AS Karstädt (17,7 km)- wird für die

Fortführung des Planfeststellungsverfahrens eine neue Verkehrsprognose erarbeitet, zudem findet eine Planergänzung aufgrund neuer Kartierungsergebnisse „Unteres Elbtal“ statt und der Managementplan ergänzt.

Die VKE 5 - AS Karstädt bis AS Groß Warnow (11,3 km)- ist seit dem 21.Dezember 2015 unter Verkehr.

Mecklenburg-Vorpommern

Mit der Freigabe der letzten im Bau befindlichen Verkehrseinheit der A14, der VKE 6 - AS Groß Warnow bis AS Grabow- am 20. Dezember 2017 ist die A 14 von Karstädt bis Wismar auf rd. 96 km durchgängig befahrbar.

Mecklenburg-Vorpommern hat somit Ende 2017 als erstes Bundesland alle Neu- und Ausbaumaßnahmen an Bundesautobahnen abgeschlossen.