A 143 Westumfahrung Halle
Baustart für letzten Teilabschnitt der Autobahn 143 - Westumfahrung Halle
Nach jahrelangem Streit ist am 3. Dezember 2019 in Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sowie Landesverkehrsminister Thomas Webel mit dem Weiterbau des nördlichen Teilstücks der Westumfahrung Halle mit einem symbolischen ersten Spatenstich begonnen worden.
Landesverkehrsminister Webel erinnerte in seiner Begrüßung an den jahrelangen erbitterten Rechtstreitig um den Lückenschluss, die im Juni 2019 mit der Abweisung der letzten anhängigen Klage durch das Bundesverwaltungsgericht beendet wurden. „Wir haben Baurecht, somit kann die Westumfahrung Halle fertiggestellt werden. Man habe viel für den Umweltschutz getan, wir bauen einen 300 Meter langen Tunnel mit modernster Lüftungstechnik, um den streng geschützten Lebensraum zu entlasten, 4 Tal- und 4 Grünbrücken und tun alles dafür, das Porphyrkuppengebirge bei Halle und insbesondere auch die Orchideenarten, das Kleine Knabenkraut zu schützen“ ,betonte Webel.
„ Sachsen-Anhalt ist ein erfolgreiches Bundesand, das eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur braucht, um Arbeitsplätze anzusiedeln. Es ist die richtige Entscheidung hier eine Autobahn zu bauen. 350 Millionen Steuergelder werden investiert“ sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.
„Mit der Westumfahrung wird zugleich der letzte Schritt getan zum Abschluss des Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit Nr. 13“- Neubau der Südharzautobahn A 38 zwischen Göttingen und Halle- sowie die Westumfahrung A 143, eines von 17 in den 1990er Jahren beschlossene Projekte, um die Anbindungen zwischen Ost- und Westdeutschland zu verbessern und zugleich der Autobahnkreis um Halle und Leipzig, die sogenannte Mitteldeutsche Schleife, über die A 9,A 14, A38 und A 143 fertiggestellt“, so Scheuer.
Ministerpräsident Reiner Haseloff hob hervor: “Der Netzschluss der Westumfahrung mit der A 38, A 9 und A14 wird zu einer wirksamen Entlastung Halles vom Durchgangsverkehr und für Salzmünde zu einer wesentlich verbesserten verkehrlichen Anbindung führen. Der Lückenschluss ist auch eine Maßnahme des Umweltschutzes. Der Stadtverkehr von Halle werde wesentlich entlastet und somit zu einer spürbaren Reduzierungen der Grenzwertüberschreitungen führen.
Durch die in naher Zukunft anstehende Schließung der Kohlegruben um Halle und Stillegung von Kraftwerken würden viele Arbeitsplätze verloren gehen. Der Ersatz durch neue Arbeitsplätze erfordert jedoch Mobiltät und somit eine leistungsfähige Infrastruktur“, sagte abschließend MP Haseloff.
Nach den Ansprachen von Verkehrsminister Andreas Scheuer und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff erfolgte der feierliche Spatenstich.
Im Anschluss diskutierte Ministerpräsident Haseloff ausgiebig mit den zahlreich erschienen A 143-Projektgegnern.
Seit 2004 ist das südliche neun Kilometer lange Teilstück der Westumfahrung von dem Autobahndreieck A 38/A143 Halle-Süd bis zur AS Halle Neustadt bereits fertiggestellt. Die 12,6 Kilometer lange Nordverlängerung bis zum Autobahndreieck Halle-Nord bei Gimritz soll bis 2025 fertig gestellt werden.
Umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen werden realisiert: Lärmmindernde Fahrbahnbeläge, bei Bennstedt ein 800 Meter langer Lärmschutzwall mit fünf Meter Höhe, im Bereich Salzmünde ein 210 Meter langen Lärmschutztunnel mit anschließender Einhausung der Saalebrücke auf 72 Metern, des Weiteren beidseitig der 968 Meter langen Saalebrücke eine Lärmschutzwand von 4 Metern und 200 Meter Länge.
Passive Lärmschutzmaßnahmen erfolgen zudem an 7 Gebäuden in Bennstedt, 4 Gebäuden in Salzmünde-Schiepzig, 5 Gebäuden an der Michaelisstraße in Salzmünde
Grünbrücken gibt es bei Zorges, den Muschelkalkhänge der Nietleber-Bennstedter Mulde und Gimritz, eine „Grünspange am Köllner Weg, bei Benkendorf eine Brücke über die Senke.
Ein 300m langer Landschaftstunnel mit modernster Lüftungstechnik wird unter das Flora-Fauna-Habitat „Porphyrkuppenlandschaft“ hindurchführen und somit den Biotopverbund innerhalb des Gebietes aufrecht erhalten und die streng geschützten Lebensraumtypen vor verkehrsbedingten Stickstoffeinträgen schützen.