Endlich Startschuss für den Ausbau der A3

  • Demo am 01.04.2011, die damalige Landrätin des Landkreises Kitzingen, Tamara Bischof (l.) und der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (r.)
  • Planungsstand Juni 2008
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Unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit - und deshalb auch ohne aktuelle Bilder - vollzogen Ende Juli Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Autobahnkreuz Biebelried den längst fälligen Spatenstich für den 6-streifigen Ausbau der A 3 zwischen Biebelried und dem Autobahnkreuz Fürth - Erlangen.

Für deren Ertüchtigung hatte sich bereits im Mai 2007 in Geiselwind - einer Anliegergemeinde, die extrem von der Verkehrsbelastung auf der A 3 betroffen ist - unter Beteiligung der GSV e.V. das Bündnis " Aktion A 3 - Sofort !!! gegründet und unter seinem Sprecher Ernst Nickel, dem 1. Bürgermeister von Geiselwind, zahlreiche Kommunen, Landkreise und Bürger zusammengeführt. Ihre Kernforderung war von vorneherein definiert: Schneller Ausbau der A 3, um die Unfallgefahren zu minimieren, die Gemeinden entlang der Trasse vom ständigen, stau- und unfallbedingtem Ableitverkehr und so auch ihre Feuerwehren und Rettungsdienste zu entlasten. Zahlreiche Aktionen erfolgten nach der Gründung. Bundes- und Landespolitiker wurden immer wieder an die Notwendigkeit dieser Ausbaumaßnahme erinnert. Jedem war zwar klar, dass die hohe Verkehrsbelastung mit bis zu 90.000 Fahrzeugen am Tag eher zunehmen und damit die Stau-und Unfallgefahren substanziell anwachsen würden, doch der BVWPl trug dieser Tatsache nur teilweise Rechnung. Erst die ständigen Aktionen vor Ort trugen maßgeblich dazu bei, dass das Vorhaben durchgehend in den Vordringlichen Beddarf aufgenommen und damit die Planungen begonnen werden konnten. Dabei war lange nicht klar, welche Finanzierungs- und Betreibermethode genutzt werden sollte. Angesichts der ständigen Verkehrszuwächse wurde letztlich ein Verfügbarkeitsmodell konzipiert, um den Betrieb als ÖPP - Projekt möglichst zeitnah aufnehmen zu können.

Die Kosten von rd. 1.5 Mrd € machen den A 3 - Ausbau zum größten ÖPP-Vorhaben in Deutschland. Beachtenswert bei dem Projekt ist besonders der Bau von zwei Grünbrücken im Steigerwald und im Ostteil des Ausbauvorhabens, der ganz sicher der Lebensraumvernetzung zahlreicher Tier- und Pflanzenarten nutzen wird.

Die Betroffenen vor Ort freut es. Nach dem bereits konventionell erfolgten Ausbau von 5 km 2018 im Raum Geiselwind geht es nun durchgehend weiter und es ist zu hoffen, dass  in Geiselwind, Schlüsselfeld, Wiesentheid und anderen Kommunen spätestens 2026 wieder mehr Ruhe einkehrt, die Feuerwehren und Rettungsdienste nicht mehr im Dauereinsatz auf der A 3 sind und die täglichen Staus der Vergangenheit angehören werden.

Bis dahin wird es noch dauern. Dennoch kann das Bündnis, das die GSV e.V. von Beginn an betreut und beraten hat, zufrieden sein. "Wir müssen die Zügel in die Hand nehmen", forderte Kitzingens Landrätin Tamara Bischof 2007 bei der Gründung der Aktion A 3. Sie haben es getan.